1882 – Der industrielle Maschinenbau zieht in Oberursel ein

Die Geschichte der Motorenfabrik Oberursel geht auf Wilhelm Seck zurück, der im März 1882, gemeinsam mit seiner Ehefrau Adelgunde, das Anwesen der früheren Wiemersmühle mit dem Urselbach als Betriebskraft kaufte und hier eine Zweigniederlassung seiner Bockenheimer Mühlenbauanstalt Gebrüder Seck & Co. aufbaute. In seiner mit umfangreichen Baumaßnahmen geschaffenen Fabrik stellte Seck vor allem Walzenstühle her, die damals die jahrhundertelang üblichen Mahlgänge in den Getreidemühlen ablösten. Diese Fertigung benötigte, anders als die überwiegend mit angelernten Kräften auskommenden Oberurseler Textilfabriken, gelernte Facharbeiter. Diese brachte Wilhelm Seck zum Teil aus Bockenheim mit, zum Teil griff er auf Oberurseler Handwerker zurück, aber gleichzeitig stellte er die ersten Schlosserlehrlinge ein, schon zwei Monate nach Erwerb des Anwesens. So war sein Betrieb die erste in industriellen Produktions- und Organisationsformen arbeitende Maschinenbaufabrik in Oberursel, womit er die Ausbildung einer Facharbeiterschaft in Oberursel begründete.
Diese Aufwertung der Industrie führte mit den verbesserten Verkehrs- und Nachrichtenverbindungen auch dazu, dass sich eine die Fabriken tragende technische und kaufmännische Führungsschicht bildete, die sich in der aufstrebenden Stadt Oberursel ansiedelte und deren Attraktivität anwachsen ließ. Nach der Verlegung seiner Firma nach Darmstadt fiel das Oberurseler Werk 1886 allerdings zunächst in einen Dornröschenschlaf, bis Willy Seck, der älteste Sohn der Secks, 1890 hier auftauchte. 

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